Anleitung: Buchschraubenalbum mit vernähten Seiten
Mögt ihr auch so gerne Buchschraubenalben wie ich?
Es hat euch aber schon immer gestört, dass man diese so schlecht blättern kann?
Dann seid ihr hier genau richtig!
Ich habe mir mal was zur Problemlösung überlegt.
…und damit das Album noch ein bisschen pepp bekommt, hat es ein geteiltes Cover erhalten.
Material:
- 3x Designpapier nach Wahl
- 1x Siebdruckpappe 1 mm
- 1x Siebdruckpappe 2 mm
Alternativ Graupappen in entsprechenden Stärken
- 1x Buchleinen
- 2 Buchschrauben, ca. 1,5 cm
- 3 bis 5 Papiere Hauskollektion 200g für die Innenseiten.
Werkzeug:
- Pinsel
- Leim
- Geodreieck mit Metallkante oder Metalllineal
- ggf. Eckentool
- Cutter, Schere
- Bleistift
- Schneid- und Faltbrett
- Ahle oder Nadel
- Leinengarn und Nadel
- Vorstechhilfe (wenn vorhanden)
- Ösenwerkzeug oder Crop-a-dile
Vorbereitung
Zuschnitte: (alle Angaben immer Breite x Höhe)
Siebdruck- oder Graupappe 1mm: (bei Graupappe Laufrichtung beachten)
- 18,2 x 16 cm
- 7 x 16 cm
- 5 x 16 cm
Siebdruck- Graupappe 2mm: (bei Graupappe Laufrichtung beachten)
- 24 x 16 cm (nach Fertigstellung der Vorderseite zuschneiden)
- 4 x 16 cm
Buchleinen:
- 27 x 19 cm
- 16 x 19 cm
- 8 x 15,7 cm
Designpapier:
- 10 x 20 cm als Dekorpapier
- 23,7 x 15,7 cm (Innenverkleidung Albumrücken)
- 17 x 15,7 cm (Innenverkleidung Deckblatt)
Teil 1: Albumrücken beziehen
Zum Beziehen legen wir den Graupappe- oder Siebdruckkartonzuschnitt 24 cm x 16 cm mit umlaufend ca. 1,5 cm Überstand auf den Leinenzuschnitt von 27 x 19 cm. Zeichnet euch gerne auch die Randlinien dünn bei 1,5 cm an. Achtet jedoch bei hellem Leinen darauf, dass die Bleistiftlinien nicht durchschimmern.
Bei der Graupappe müsst ihr die Laufrichtung beachten. Bei Siebdruckpappe musst du aufgrund der Herstellung keine Laufrichtung beachten.
Zum Thema Laufrichtung findet ihr hier auf dem Blog schon umfassend Info.
Das Papier oder das Buchleinen sollte immer sternförmig von innen nach außen eingeleimt werden, da das Material sich unter Feuchtigkeit noch ausdehnt. Wird zunächst die Pappe eingeleimt, kann es zum Verziehen oder zu unschönen Verwerfungen kommen.
Dabei auch den Rand gut einleimen. Lege dir ein Schmierpapier unter. Entferne es jedoch unmittelbar nach dem Einleimen, damit du dir deinen Einband nicht verschmutzt.
„Streiche“ das Papier oder Leinen schön flächig an die Pappe, ich reibe dazu gerne mit einem sauberen Tuch über die Fläche, so stellst du sicher, dass das Material überall gut anliegt und flächig verklebt ist. Die Arbeitsfläche immer wieder reinigen, damit keine die Leimkleckse auf deinem Werk landen.
Die Ecken werden nun mit einem Winkel von 45 ° bei einem Abstand 2 bis 3 mm zur Spitze eingeschnitten. Siehe Abbildung 1.1
"Nutzt dazu gerne ein Geodreieck oder das Eckentool aus dem Shop. Mit ein bischen Übung könnt ihr später dann auch ohne Hilfswerkzeuge arbeiten. Dabei immer darauf achten, dass mindestens 45° des Überstandes stehen bleiben. Das Tool ermöglicht hier immer ein perfektes Ergebnis."
Der Abstand zu den Ecken ergibt sich aus der Materialstärke der Graupappe. Um die Ecke vollständig einzukleiden, benötigt man immer mindestens die Graupappenstärke, besser 1,5 mal die Materialstärke. Hier also 3 mm.
Jetzt legen wir die Seiten mit etwas Zug um die Kante und arbeiten diese für ein schönes Ergebnis mit dem Falzbein nach. Zunächst die gegenüberliegenden Seiten einschlagen, die Kanten an den Ecken werden dann nach innen gestrichen (Abb. 1.2). Somit erhältst du eine saubere geschlossene Ecke.
Arbeite seitenweise an den Ecken und schlage dann die zugehörige Seite ein. Prüfe ob der Leim noch nicht angetrocknet ist, leime ggf. nach. Die Kanten wieder mit dem Falzbein schön nacharbeiten (Abb.1.3)
Jetzt kannst du schon die Innenseite verkleiden (Abb.1.4). Das Designpapier mit den Maßen 26,7 cm x 15,7 cm wird mit umlaufend gleichem Abstand aufgeleimt. Auch hier wieder schön flächig „anreiben“ (Abb.1.5).
Zum Trocknen legen wir den fertigen Albumrücken am besten jetzt mit Papier geschützt und mit etwas Gewichtigem beschwert zur Seite.
Teil 2: Deckblatt zusammensetzen und verkleiden
Jetzt benötigen wir das Randstück 4 cm x 16 cm und 2 mm Stärke und dazu die Pappenstücke mit 1mm Stärke, da der Deckel 2-lagig aufgebaut ist.
Das Randstück mit 2 mm Dicke und den Maßen 4 cm x 16 cm leimen wir auf das Buchleinen (16 cm x 19 cm) mit einem Abstand von 1,5 cm zum linken Rand auf. Nach oben und unten bleiben ebenfalls 1,5 cm Überstand.
"Bei den kleineren Pappen leime ich hier die Graupappe ein, es lässt sich so sauberer arbeiten und die Zugspannungen sind bei kleineren Flächen vernachlässigbar. "
Dazu die Pappe gleichmäßig mit einer dünnen Schicht Leim einstreichen, das Buchleinen flächig anreiben und die Ecken kontrollieren. Gegebenenfalls kann dort noch Leim nachgearbeitet werden. Daran an schließt die Pappe mit 1mm Stärke und einer Breite von 7 cm. Dabei lassen wir einen Abstand von 1,8 cm zum Randstück. (Abb. 2.1) Achtung, hier genau arbeiten, sonst passen Vorder- und Rückenteil später nicht zusammen.
Wir schneiden jetzt nur die Ecken am Randstreifen ein (Abb. 2.2), es wird auch zunächst nur die linke lange Seite eingeleimt und um die Kante eingeschlagen. Die gegenüberliegende Seite wird dann ebenfalls eingeleimt und eingeschlagen, allerdings wird das Leinen über die Kante hinaus gerade umgeleimt (Abb.2.3). Die beiden anderen Kanten bleiben offen!
Nun nehmen wir uns die größere Pappe 18,3 cm x 16 cm, leimen das Designpapier (10 cm x 20 cm) ein und legen es mit ca. 5 cm zum linken Rand auf (Abb.2.4).
Oben und unten bleibt ein Überstand von 2 cm. Die Kanten mit dem Falzbein nacharbeiten und umleimen (Abb. 2.5).
Das mit Designpapier verkleidete Teilstück wird nun mit der Vorderseite auf das zuvor mit Buchleinen verkleidete Teilstück aufgeleimt. Dabei die Pappe an der vorderen Kante bündig auf den Streifen mit 7cm aufsetzen (Abb. 2.6). Trage den Leim im Bereich des Buchleinens nicht ganz bis an die vordere Kante heran auf, damit dieser nicht hervorquillt. Beachtet unbedingt das Muster auf dem Designpapier. Es muss umgedreht von oben nach unten laufend aufgelegt werden. Die noch offenen Leinenüberstände werden jetzt eingeleimt und ebenfalls umgeschlagen. In der Lücke wird das Leinen mit dem Falzbein eingearbeitet.
So sieht unser Cover jetzt aus (Abb. 2.7).
Wir verkleiden nun noch den letzten Streifen (5 cm x 16 cm) cm mit Buchleinen. Dazu die Pappe gleichmäßig dünn einleimen, auf den Buchleinenzuschnitt mittig aufsetzen (Abb. 2.8) und gut anstreichen. Kontrolliert immer auch die Ecken, ob diese gut verleimt sind. Gegebenenfalls kann dort noch nachgearbeitet werden.
Hier werden keine Einschnitte vorgenommen, einfach nur eine Seite gerade über die ganze Länge umleimen (Abb. 2.9)
So wird nun der mit Buchleinen bezogene Streifen bündig an die Außenkante des Deckels verleimt. Dazu den Leim flächig dünn auftragen, im Bereich des Buchleinens genügt es den Leim linear mit etwas Abstand zum Rand aufzubringen. So verhindert ihr, dass der Leim hervor gepresst wird.
Fast ist es jetzt geschafft. Das Albumcover muss nun noch von innen verkleidet werden. (Abb. 2.13)
Dazu den Leinenstreifen (8 cm x 15,7 cm) einleimen und mit einem Abstand von ca. 1,5 mm links beginnend (auf umlaufend gleichen Abstand an den Rändern achten) aufsetzen. Das Buchleinen in dem pappenfreien Zwischenraum schön mit dem Falzbein nacharbeiten. Danach den Designpapierzuschnitt (17 cm x 15,7 cm) mit ca. 1,5 mm Abstand zu den Rändern aufleimen und mit dem Falzbein flächig anreiben.
Der Einband ist jetzt soweit fertig (Abb. 2.14).
Teil 3: Innenseiten nähen
Nun geht es ans Zuschneiden und Nähen der Innenseiten. Ich habe die Maße an die Bögen der Hauskollektion angepasst und Streifen mit 15,2 cm gewählt. Wahlweise kann man die Bögen auf die Endlänge zuschneiden oder die Bögen mit einer zweiten Falz als Einschlagklappe gestalten.
Trotz der leichten Außermittigkeit habe ich die Lochung mit einem A6 Locher angebracht. So habe ich die Gewährleistung, dass alle Einlagen perfekt übereinander liegen. Wen das stört, der kann auch einfach die Lagen auf 15 cm zuschneiden oder die Löcher einzeln mittig markieren.
Wir schneiden also die Streifen entsprechend der Laufrichtung zu, d.h. die Laufrichtung soll parallel zur kurzen Seite sein, damit sie Seiten später gut liegen und leicht durchzublättern sind.
Zunächst falzen wir die Streifen bei 2 cm parallel zur kurzen Seite. Mögt ihr eine Klappe vorsehen, müsst ihr eine zweite Falz bei 21 cm vorsehen. Ansonsten wird hier bei 21 cm geschnitten.
Jeder Streifen bekommt ein Gegenstück, der ähnlich einem „Gelenk“ angenäht wird.
Für den Gelenkstreifen benötigen wir einen Zuschnitt von 8 cm x 15,2 cm.
Diesen falzen wir mittig bei einer Breite von 4 cm (Abb. 3.1).
Hier könnt ihr die Überstände der Einlageblätter nutzen.
Zum Nähen fertigen wir uns eine Schablone an (Abb. 3.2). Hier setzen wir die Löcher bei jeweils 2 cm vom Rand und einmal mittig bei 7,6 cm.
Wenn ihr eine Vorstechhilfe besitzt, könnt ihr diese nutzen. Ansonsten einfach Schablone und Papierlagen übereinanderlegen (mit Papierklammern sichern) oder mit einer weichen Unterlage arbeiten.
Zum Verbinden wird das Einlageblatt mit der 2 cm Falz in den gefalzten 8 cm Streifen gelegt (Abb. 3.3). Nun die Schablone auflegen und vorstechen.
Zum Nähen zunächst von innen beginnen, den Faden nach außen führen und am mittleren Loch dann wieder zurück nach innen nähen. Im dritten Loch den Faden wieder nach außen führen und über die Mitte nach innen kommen. Den Faden dort mit etwas Zug zusammenknoten. (Abb.3.4)
Die beiden äußeren Streifen werden nun beide zur Seite geklappt (Abb. 3.5 und 3.6).
Der schmale Streifen wird mit dem Einlageblatt verklebt, so verschwindet die Naht und man erhält so einen Abstandshalter zum späteren Einbringen der Fotos.
Beim Einlegen kann die Seite mit der Klebelasche nach unten angeordnet werden.
Jetzt werden die Einlageblätter im Bereich der Randstreifen gelocht. Verwendet hierzu einen Locher A6 oder markiert euch die Anordnung entsprechend mittig.
Zum Übertragen der Löcher auf Buchdeckel und Buchrücken. (Abb. 3.7) legen wir die Einlageblätter mit einem Abstand von 4 mm auf, dabei sollte der Abstand nach oben und unten in etwa gleich sein.
Letztendlich die Position mit einem Bleistift markieren und die Lochung mit der Crop-a-dile oder dem Ösenwerkzeug vornehmen. (Abb.3.8 und Abb. 3.9)
Durch den Abstand der Pappen im Cover lässt sich das Album nun prima aufschlagen.
Die Einlageblätter liegen mit ihrem „Gelenk“ so kaum sichtbar an der Aufschlagkante, aber doch so positioniert, dass die Seiten sich gut blättern lassen.
Nun die Einlageblätter einfügen, die Buchschrauben einsetzen und fertig ist unser Buchschraubenalbum mit genähten Seiten.
Das Endmaß der fertigen Fotoseiten beträgt 21 cm x 15,2 cm.
Darin schmökern und blättern sollte jetzt kein Problem mehr sein.
Zum Gestalten nimmst du einfach die Seiten heraus, es können natürlich jederzeit Seiten ergänzt werden.
Viel Spaß beim weiteren Gestalten!
Von uns für euch ⭐
Chrissi
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